Religionsunterricht

In Baden-Württemberg gibt es sieben verschiedene Bildungspläne für Religionsunterricht. An unserer Schule werden drei davon umgesetzt bzw. angeboten: 

Evangelische und Katholische Religionslehre wird konfessionell-kooperativ (koko+) unterrichtet. Diesen Religionsunterricht besuchen die Kinder einer Klasse gemeinsam und nicht nach Konfession getrennt. Auch viele Kinder aus Familien, die keiner Religionsgemeinschaft angehören nehmen am Religionsunterricht teil, denn die Taufe ist keine Voraussetzung für die Teilnahme. Sie als Eltern entscheiden über die Teilnahme. Im Religionsunterricht geht es um religiöse Grundfragen in einer pluralistischen Welt, die alle Kinder beschäftigen: Fragen zu Gott, Gerechtigkeit, Friede, Angst, Trauer und Hoffnung stehen unter anderem im Mittelpunkt. Biblische Erzählungen über Erfahrungen, die Menschen mit Gott erlebten und eigene Erfahrungen ergeben neue, oft ungewohnte Perspektiven, die zum Nachdenken, Umdenken und Handeln anregen, aber auch Sicherheit und Vertrauen anbieten. Der Religionsunterricht wird von den beteiligten Religionslehrkräften beider Konfessionen gemeinsam vorbereitet und gestaltet.

Zu Beginn jeder Religionsstunde findet ein gemeinsamer, ritualisierter Anfang statt, welcher den Religionsunterricht strukturiert, aber auch der Klasse als Gemeinschaft eine Verbundenheit zu Gott zeigen soll. Dies wird durch religiöse Ausdrucksformen wie zum Beispiel dem Singen von Liedern, dem Beten oder dem Erleben von Stille angestrebt. Je nach thematischem Schwerpunkt werden unterschiedliche didaktische Ansätze genutzt, um in ein Thema einzuführen. Beispiele hierfür sind das Erzählen von biblischen Geschichten, das Vorstellen eines Bilderbuchs, das Spielen einer Szene oder das Schauen einer Filmsequenz. Anschließend wird in den einzelnen Klassen weiter nachgedacht, diskutiert oder es werden Ideen kreativ umgesetzt. Das Theologisieren mit Kindern nimmt hier einen Schwerpunkt ein, welcher unter Berücksichtigung der Entwicklung und des Lebensweltbezugs auf das selbstständige theologische Denken und Reflektieren abzielt.

Zeitgleich dazu findet islamischer Religionsunterricht sunnitischer Prägung statt. Den islamischen Religionsunterricht besuchen Kinder aus unterschiedlichen muslimischen Glaubensströmungen.  Auch ihre kulturellen und sprachlichen Hintergründe sind vielfältig. Viele Kinder haben Vorwissen aus Elternhaus oder Moscheegemeinde. Dies bereichert den Unterricht und hat zur Folge, dass Vieles nicht erst von Grund auf erklärt werden muss. Manchmal fehlen den Kindern noch deutschsprachige Begriffe zum Islam. Diese werden im Unterricht erklärt.

Der Unterricht beginnt mit einem Ritual, im Rahmen dessen gemeinsam ein Gedicht aufgesagt wird. Der Inhalt des Gedichts umfasst die Basmala-Formel, welche die Muslime tagtäglich verwenden. Die Basmala-Formel lautet: „Im Namen Gottes, des Barmherzigen“.

Der islamische Religionsunterricht bietet den Kindern einen Raum, um die Vielfalt des Islams und der Gesellschaft erfahren und den Umgang damit reflektieren und üben zu können. Dies ist ein entscheidendes Signal der Anerkennung und för­dert die Normalisierung des Zusammenlebens. Ziele des islamischen Religionsunterrichts sind die Förderung der religiösen Bildung, die Befähigung zum eigenverantwortlichen Umgang mit dem Glauben, die Förderung der fachsprachlichen Kompetenz sowie der Aufbau sozialen Verantwortungsbewusstseins und der Fähigkeit zur interkulturellen Verständigung.